Schon ein halbes Jahr nach der Eröffnung der Bahnline 1842 fuhren die ersten Sonderzüge. 10.000 Ausflügler brachten sie bald an den Sonn- und Feiertagen im Schnitt nach Erkner. Es entstanden ...

Sechs verschiedene Brücken überspannten hier schon das Flakenfließ. Die erste war ab 1712 eine Klappbrücke, selten herunter gelassen, denn oben fuhr nur gelegentlich mal die Postkutsche, während auf dem Wasser eine Menge Lastenkähne unterwegs waren ...

Bis zu 6 Stunden brauchte die Postkutsche von Berlin Stadtmitte nach Erkner, zweimal wöchentlich fuhr sie die Strecke. Aber wer reiste um 1712 schon? Hier in Erkner jedenfalls gab es eine Erfrischung im Postkrug, die Pferde wurden gewechselt und die Postsendungen verteillt. Was aus der Poststation wurde ...

1890 ließ Carl Bechstein, der Hersteller der weltbekannten Flügel, eine repräsentativen dreigeschossigen Villa auf dem langjährigen Sommersitz der Familie errichten. Zahlreiche Freunde und illustre Geschäftspartner kamen zu Besuch. Zur Villa gehörte ein gepflegter Park mit Orangerie, Pavillon und Tennisplätzen. Die Hälfte des heutigen Parks war eine Marina, also ein Wasserbecken. Heute befindet sich das Rathaus in der einstigen Villa, man kann es noch gut erkennen ...

1755 war unser Maulbeerbaum nur einer von 1.500 Setzlingen, die mitten in der heutigen Innenstand Erkners standen. Schon damals ging der Trend zur lokalen Produktion. König Friedrich der Große wollte die kostbare Seide lieber in seinem Preußen herstellen, statt sie aus dem sehr fernen China zu kaufen. Was daraus wurde ...

Ein eigenes Haus, nur für Kino und Kultur! Sehr viele Menschen haben daran mitgebaut, 1957 konnte es mit einer ungeplanten Aufregung eröffnet werden. Noch heute steht das Lichtspielhaus mitten im Kino Movieland, man muss nur genau hinsehen ...

An dieser Ecke gab es schon immer etwas zu essen. Erst im Gasthaus "Zur Klause", nach 1945 erhielt man hier die beste Bückware Erkners in Kelles Gemüsebaracke, ab 1978 ersetzt durch eine ganz moderne HO-Kaufhalle, vor der zahlreiche Kunden ihre Fahrräder und Kinderwagen parkten. Es gibt eine Menge Geschichten aus diesen Zeiten zu erzählen ...

Die Friedrichstraße war nur halbseitig gepflastert, die Kirche frisch gebaut, da ließ Sanitätsrat Dr. Carl Moeller sein Traumhaus errichten: mit eigener Wasserversorgung, zentraler Heizung und Garage, denn er besaß bereits eines dieser sehr neumodischen Automobile. Auch für Fotografie interessierte er sich, wie heute sein Urenkel Dr. Rolf Röschke, der die lange Geschichte des Hauses für uns in Bild und Ton aufbereitet hat ...

Das Lindenbad für öffentliche Wannenbäder wurde 1885 noch nicht so gut angenommen, aber Otto Leuschners Malerfirma lief gut. 1910 kam noch ein Ladenpavillon dazu, sein Sohn und auch der Enkel Uli führten das Gewerbe fort. Uli kannte ihn noch, den großen zweirädrigen Malerkarren mit allen Utensilien, mit dem der Lehrling morgens lostrabte, während die Gesellen mit Rucksack auf dem Rücken per Rad zum Kunden fahren durften. Uli Leuschner hat seine Erinnerungen für uns bewahrt ...

Die ersten Erkneraner gingen im 18. Jh. noch sonntags zu Fuß in die Kirche nach Woltersdorf. Groß war der Wunsch nach einer eigenen Kirche! Als Carl Bechstein ein Grundstück dafür spendete und Kaiserin Auguste Viktoria die Schirmherrschaft übernahm, konnte nach nur zwei Jahren diese Kirche geweiht werden. Bis heute ist sie mitten drin in Erkner, Pfarrer Schwarz erzählt ...